Nattern: Panzerträger mit einem ausgeprägten Sinn für Duft!
Die Nattern sind eine faszinierende Gruppe von Reptilien, die sich durch ihre schlanken Körper, kräftige Muskeln und die Fähigkeit auszeichnen, mithilfe ihres Geruchssinns Beute zu lokalisieren.
Als Mitglied der Familie der Serpentes gehören Natterarten wie die Würfelnattern (Protobothrops), die Grünschrecken-Natter (Ahaetulla nasuta) und viele weitere Arten zur Unterordnung Serpentes, wodurch sie eng mit anderen Schlangen verwandt sind. Doch trotz ihrer Ähnlichkeit mit
anderen Schlangenarten haben Natter ein paar einzigartige Eigenschaften, die sie von ihren Verwandten abheben.
Anatomische Besonderheiten
Natter zeichnen sich durch ihre typischen Merkmale aus:
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Schlanker Körperbau: Im Vergleich zu anderen Schlangengruppen wie Boas oder Pythons sind Natter schlanker und flexibler gebaut. Dieser Körperbau ermöglicht ihnen, in engen Verstecken zu lauern und durch dichte Vegetation zu gleiten.
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Fehlende Giftzähne: Die meisten Natterarten sind nicht giftig und jagen ihre Beute durch Würgen oder Zerschmettern. Ausnahmen bilden einige asiatische Arten, die ein schwaches Gift besitzen, welches jedoch eher zur Betäubung der Beute dient als zum Töten.
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Spezialisierte Sinnesorgane: Natter besitzen spezialisierte Riechschleimdrüsen, sogenannte Jacobson’sche Organe, an der Innenseite ihrer Schnauze. Diese Organe ermöglichen ihnen, Duftmoleküle in der Luft zu erkennen und so Beutetiere aufzuspüren, selbst wenn sie sich in Verstecken befinden.
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Augenposition: Die Augen der Natter sind oben am Kopf positioniert, was ihnen einen breiten Sichtbereich verschafft und es ihnen ermöglicht, auch Bewegungen in ihrer Umgebung zu wahrnehmen, während sie sich verborgen halten.
Lebensweise und Habitat
Die meisten Natterarten bevorzugen feuchte, tropische oder subtropische Regionen mit dichter Vegetation, wie Regenwäldern, Sümpfen und Grasländern. Einige Arten kommen auch in gemäßigten Klimazonen vor.
Sie sind meist nachtaktiv und verbringen den Tag in Verstecken wie unter Baumwurzeln, Steinen oder Blättern. Die Nacht nutzen sie für die Jagd auf ihre Beute,
welche hauptsächlich aus Kleintieren wie Mäusen, Ratten, Fröschen, Eidechsen, Vögeln oder Insekten besteht.
Natter sind Einzelgänger und kommen nur während der Paarungszeit zusammen. Die Weibchen legen ihre Eier in warme, feuchte Erde, wo sie von den Umgebungstemperaturen inkubiert werden. Nach einigen Wochen schlüpfen die Jungtiere und sind sofort selbstständig.
Besonderheiten im Vergleich zu anderen Schlangen
Im Vergleich zu anderen Schlangenarten haben Natter einige auffällige Unterschiede:
Merkmal | Natter | Python/Boa |
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Giftzähne | Fehlen (meistens) | Vorhanden |
Körperbau | Slender, flexibel | Robuster, muskulös |
Jagdmethode | Würgen, Zerschmettern | Würgen |
Fortpflanzung | Eierlegend | Lebendgebärend (meistens) |
Faszinierende Anpassungen
Die Natter haben im Laufe der Evolution einige bemerkenswerte Anpassungen entwickelt, die ihnen helfen, in ihrer Umgebung zu überleben. Zum Beispiel:
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Kamouflage: Viele Natterarten besitzen Musterungen und Färbungen, die sie perfekt an ihre Umgebung tarnen.
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Hitzekontrolle: Da Natter wechselwarme Tiere sind, können sie ihre Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren. Sie nutzen daher Sonnenlicht, um sich aufzuwärmen und kühle Verstecke, um abzukühlen.
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Duftmarkierung: Natter hinterlassen Duftmarken, die sie mit ihren spezialisierten Drüsen absondern. Diese Markierungen dienen der Kommunikation und Orientierung innerhalb ihres Territoriums.
Schutz und Erhaltung
Leider sind einige Natterarten durch den Verlust von Lebensraum, die illegale Wildtierhaltung und den Klimawandel bedroht. Daher ist es wichtig, dass wir uns für ihren Schutz einsetzen:
- Schutzgebiete: Die Einrichtung von Naturschutzgebieten hilft,
den Lebensraum der Natter zu schützen.
- Bekämpfung des illegalen Handels: Der Handel mit Wildtieren muss effektiv bekämpft werden, um die Populationen zu stabilisieren.
- Bewusstseinsbildung: Aufklärung über die Bedeutung und Schönheit von Nattern kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und den Schutz dieser faszinierenden Tiere zu fördern.
Die Natter sind ein wichtiger Teil unserer Biodiversität. Mit unserem Engagement können wir sicherstellen, dass diese faszinierenden Reptilien auch in Zukunft
in ihren natürlichen Lebensräumen überleben können.